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„Tue Gutes und rechne damit!“ – eine Einladung zum Denken und Zählen
„Tue Gutes und rechne damit!“ - eine Einladung zum Denken und Zählen

Quadratmeter für Quadratmeter am Erhalt der Biodiversität arbeiten: Das ist die Idee die hinter den „Naturschutzzertifikate für biologische Vielfalt“, des Verbands Nationale Naturlandschaften e. V. mit Sitz in Berlin steht. Gemeinsam mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und dem Verein Schwäbisches Streuobstparadies e.V. können sich Privatpersonen und Unternehmen durch den Erwerb von Naturschutzzertifikaten direkt am Schutz der biologischen Vielfalt beteiligen.

Durch den Verkauf von Naturschutzzertifikaten an Privatpersonen und Unternehmen werden mehrjährige Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt auf Streuobstwiesen und in Wäldern finanziert. Ein Naturschutzzertifikat sichert einen Quadratmeter biologische Vielfalt für ein Jahr und somit wertvolle Lebensräume für Insekten und Pflanzen. Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb unterstützt z.B. die Firma Katjes eine Streuobstwiese für 5 Jahre und sichert so einen wertvollen Lebensraum.

Ein sehr zu unterstützendes Projekt aber als Unternehmer:in frägt man sich, was habe ich außer Kosten und dem Schutz des Biosphärengebiet noch davon? Das diese Ausgaben sich positiv auf den Unternehmensgewinn auswirken wird nicht deutlich, da es buchhalterisch keine Positionen in der Bilanz dafür gibt. Dies könnte sich ändern, wenn die unternehmerische Erfolgsrechnung um Gemeinwohlleistungen erweitert, eine Integration von unternehmerischen Nachhaltigkeits-aktivitäten in die Buchhaltung erfolgt und ein Gemeinwohl-Vermögenskontos in die Unternehmensbilanz eingefügt wird.

Gibt es nicht? Doch, eines der Partnerprojekt von „GeZu 4.0“, QuartaVista, hat sich genau mit diesen Fragestellungen befasst. Die Projektpartner:innen haben eine Methodik und ein digitales  Instrument (SAP-Software) entwickelt, welches eine erweiterte  Buchhaltung und Bilanzierung ermöglicht. Basis dafür war die Logik von „Richtig Rechnen in der Landwirtschaft“ /Regionalwert AG, Christian Hiß und der Bezug u.a. zu vier SDG´s (1): Finanzen, Wissen, Ökologie und Gesellschaft. Das Resultat bis zum Projektende eine strukturierte Vorgehensweise durch: Definition von KPIs (2) und Erfassung von Aufwänden, Interpretation dieser mit Bewertung und Monetarisierung und im dritten Schritt Darstellung der erweiterten Buchhaltung und Bilanzierung mit den entsprechenden Zahlen.

„GeZu 4.0“ ist ein Lern- und Experimentierprojekt und genau das wolle wir gemeinsam mit Ihnen tun, in dem wir Streuobstwiesen, QuartaVista mit Ihnen als Unternehmer:innen und Steuerexpert:innen zusammenbringen. Nach einer Einführung in die verschiedenen Projekte, die Naturlandschaften, QuartaVista und die Arbeit in den Lern- und Experimentierräumen, folgen drei weitere Termine zur Vertiefung der Herangehensweise anhand Ihrer eigenen Unternehmensdaten.

Sie lernen ihr Unternehmen auf eine neue Art zu betrachten und zu bewerten, entdecken verborgene Potentiale und erlangen neue Erkenntnisse. Ihre Zeit ist kostbar und ist dann lohnend eingebracht, wenn es das Unternehmen vorwärtsbringt. Weiterbringen kann die veränderte/neue Betrachtungs- und Berechnungsweise interne Prozesse, unternehmenskulturelles Verhalten, Teamprozesse, die Arbeitgeberattraktivität, innovative Denkansätze und anderes mehr. Nicht zuletzt haben Sie vermutlich mehr Guthaben in der Bilanz stehen als erwartet und Sie gehöre zu den Vorreitern. Diese Art der Bilanzierung ist noch nicht anerkannt aber die Politik in Deutschland und Europa befasst sich mit ähnlichen Fragestellungen vor dem Hintergrund von Klimawandel, Ressourcenschonung, CSR (3) etc.

Sie als Inhaber:in sind herzlich eingeladen sich mit uns auf diesen Lernprozess einzulassen und da es um ganz konkrete Zahlen geht ist es sinnvoll die wesentlichen, an der Bilanzierung/Buchhaltung beteiligten Personen aus Ihrem Unternehmen einzubeziehen.

Wir treffen uns am 17. März 2021, 10-12 Uhr zum digitalen Kickoff „Tue Gutes und rechne damit!“

Dies und die folgenden 3 Lern-und Experimentierraumtreffen, pro Gruppe max. 6 Personen, sind für Sie im Rahmen des Projekts kostenfrei.

Sollte sich die Infektionszahlen der Pandemie weiter reduzieren laden wir Sie ein die Streuobstwiesen auf der Schwäbischen Alb in der Blütezeit mit und zu besuchen.

Zur Anmeldung…

Weitere Informationen zu den Akteuren:

Nationale Naturlandschaften e. V. ist der Dachverband der Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und zertifizierten Wildnisgebiete in Deutschland. Der Dachverband führt Ministerien, Be-hörden, Verwaltungen, Verbände, Stiftungen, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft für die Weiterent-wicklung der Nationalen Naturlandschaften zusammen. Dabei setzt Nationale Naturlandschaften e. V. Maßstäbe in der Qualitätssicherung, erbringt Serviceleistungen für die Mitglieder und dient als Forum für den Austausch mit den genannten Akteuren. Mehr erfahren Sie hier: www.nationale-naturlandschaften.de. Auf der Online-Plattform werden Projektflächen vorgestellt und erklärt, welche Maßnahmen umgesetzt werden und welche Partner beteiligt sind. Hierbei sind Transparenz, regelmäßiges Monitoring und die Einhaltung des Natur-Plus Standards für die Zertifizierung maßgeblich und innovativ.

Biosphärengebiet Schwäbische Alb Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist ein 85.270 Hektar großes Biosphärenreservat, das weite Teile der Mittleren Schwäbischen Alb und ihres Vorlandes umfasst. Es wurde im Januar 2008 als Biosphärengebiet des Landes Baden-Württemberg eingerichtet. Seit Mai 2009 ist das Gebiet auch als Biosphärenreservat der UNESCO anerkannt.

Der Verein Schwäbisches Streuobstparadies e.V. Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas, deren 1,5 Millionen Obstbäume zu jeder Jahreszeit ein besonderer Genuss sind. Die jahrhundertealte Kulturlandschaft verfügt zudem über eine enorme Vielzahl an Brennereien und Mostereien, Lehrpfaden, Obstfesten, spannende Museen und vielem mehr. Streuobstwiesen prägenunsere Landschaft und sind Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie Naherholungsgebiet für Jung und Alt.  Daher haben sich mehr als 300 Akteure aus den Landkreisen Böblingen, Göppingen, Esslingen, Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis im Verein Schwäbisches Streuobstparadies e.V. zusammengeschlossen, mit dem Ziel diesen Schatz zu erhalten und zu vermarkten. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich in Bad Urach.

(1) SDG´s = Sustainable Development Goals (SDGs) – Ziele für Nachhaltige Entwicklung

(2) KPI´s = Key Performance Indicator – Kennzahlen, mit denen die Leistung von Aktivitäten in Unternehmen bemessen wird.

(3) CSR = Corporate Social Responsibility – gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens

Ein Projekt der FAW gGmbH - Akademie Lübeck